Dienstag, 25. Januar 2011

Teil 9/ Die passive und die aktive Wanderwelle

Zur Einleitung:
Wir haben 2 Typen von Haarsinneszellen im Corti-Organ. Die Äußeren- und die Inneren Haarsinneszellen. Sie haben unterschiedliche Aufgaben.

Die inneren Haarsinneszellen (IHZ) sind an afferente Nerven "angeschlossen". Das heisst, sie leiten ihre Informationen über den 8. Hirnnerv (Nervus Vestibulocochlearis) über verschiedene Schaltzentralen bis an die Hörrinde (Zentrum im Gehirn das für die Wahrnehmung von auditiven Reizen zuständig ist).

Die äusseren Haarsinneszellen (ÄHZ) sind efferent. Das heisst, sie bekommen ihre Informationen vom Gehirn. Denn Sie sind nicht wie die IHZ "Antennen" zur Wahrnehmung, sondern eine Art cochleärer Verstärker.
Das bedeutet durch rythmisches Zusammenziehen bringen Sie die Basilarmembran zusätzlich zur ankommenden Welle (Schall von aussen) zum Schwingen und verstärken diesen somit.

Das nennt man die aktive Wanderwelle. Sind die ÄHZ z.B. durch zuviel Lärm geschädigt fehlt die Verstärkungsfunktion im Innenohr und wir hören später und undifferenzierter.














Bild 1: Ein grobe Darstellung einer ÄHZ
Bild 2: Diagramm mit deutlich überzeichneter Spitze der aktiven WW.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Teil 8/ Das Innenohr und die Wanderwelle

Auf diesem Bild ist die Cochlea (Hörschnecke) und das Gleichgewichtsorgan zu sehen. Die Größe der Cochlea ist in etwa die Größe des kleinen Fingernagels. Also ziemlich klein...

Aufgerollt  und aufgeschnitten sieht die Hörschnecke dann in etwa so aus
Sie ist im Inneren in 3 Gänge aufgeteilt: Scala vestibuli, Scala tympani und Ductus cochlearis.
Im Ductus cochlearis liegt das cortische Organ (auch Corti-Organ genannt). Darin befinden sich die Inneren Haarsinneszellen (IHZ) und die Äusseren Haarsinneszellen (ÄHZ).
Kommt nun ein Schall über das Trommelfell und die Gehörknöchelchen auf das ovale Fenster wird die Perilymphe (eine Flüssigkeit in der Scala tympani und Scala vestibuli) zum "Schwappen" angeregt. Es gehen Wellen durch die Schnecke. Somit wird auch die Endolymphe im Ductus cochlearis bewegt.

Die Wellenbewegung auf der Basilarmembran (Membran zw. Sc. tymp. und Duct. cochl.) kann man sich ein wenig wie ein mit Menschen befülltes Hallenbecken am Wellentag vorstellen.
Mehr im nächsten Beitrag...

Freitag, 7. Januar 2011

Teil 7/ Gehörknöchelchenkette

Die Gehörknöchelchenkette besteht aus drei einzelnen Knochen.
-Hammer
-Amboß
-Steigbügel

Die Gehörknöchelchen übertragen den ankommenden Schall vom Trommelfell zum ovalen Fenster ans Innenohr. Dabei entsteht durch die Hebelwirkung eine 1,3 fache Verstärkung.

Es gibt aber nicht nur eine verstärkende, sondern auch eine schützende Wirkung. Bei zu hohem Schalldruck (ab 85dB) ziehen sich 2 Muskeln am Trommelfell und an der Steigbügelfußplatte zusammen. So versteift sich die Kette und die Übertragung wird gehemmt (Stapediusreflex)

Bild: a) Hammergriff, b) Hammerkopf, c) Amboß, d) Steigbügel, e) Steigbügelfußplatte

Donnerstag, 6. Januar 2011

Teil 6/ Das Mittelohr

Das Mittleohr besteht aus der Paukenhöhle. Darin enthalten sind das Trommelfell, die Gehörknöchelchen (Hammer, Amboß und Steigbügel), das runde und ovale Fenster, die pneumatischen Räume und die eustachische Röhre.

Die Aufgaben des Mittelohres sind:
-Schallweiterleitung
-Verstärkung (Verst. des TF = 17 fach plus eine 1,3 fache Verst. der Gehörknöchelchen ergibt eine ca. 22 fache Gesamtverstärkung). Das entspricht ca. 25-27dB!
-Impadanzanpassung (Luftschall muss übertagen werden auf die Füssigkeiten im Innenohr)
-Druckausgleich (Dies geschiet über die eustachische Röhre, die mit dem Nase- Rachenraum verbunden ist)